Das tausendjährige Jubiläum Rottendorfs wirft seine Schatten voraus. Eine Abordnung der örtlichen Grünen wollte klären, welche Optionen der eigenen Beteiligung im kommenden Jahr zur Verfügung stehen und begab sich nach Rimpar. Dort hat eine Gruppe von Ehrenamtlichen wahre Wunder vollbracht!
Unter der Federführung von Edwin Hamberger, der mittlerweile sehr verdient von seiner Gemeinde zum Ehrenbürger ernannt wurde, haben sie Schloss Grumbach von einer verfallenen Ruine in ein ansehnliches Schaustück verwandelt. Damit nicht genug haben emsige Hände Sammlerstücke zusammengetragen und damit gleich fünf kleine, aber überaus sehenswerte und professionelle Museen eingerichtet. Diese sind an manchen Sonntagen zu besichtigen, was jedem nur ans Herz gelegt werden kann.
Das grüne Interesse galt nun in erster Linie dem Trachtenmuseum. Gab es eine spezielle Tracht für Rottendorf? Wie sahen die Trachten hierzulande aus? Sicher nicht annähernd wie die gerade so beliebten, Kiliani-Dirndl! Aus welchen Teilen bestanden sie? Schnell zeigte sich, dass dies eine Wissenschaft für sich ist. Allein die Bezeichnungen der verschiedenen Kleidungsstücke entpuppten sich als Neuland.
Nicht zuletzt beeindruckte der Arbeitsaufwand. Aus den Tiefen quollen Erinnerungen an den Handarbeitsunterricht hoch. Wie lange hatte man doch für so ein paar läppische Sticheleien gebraucht. Und hier im Museum türmen sich üppig bestickte Handschuhe, Oberteile, Tücher… Arbeitszeit für so etwas Überflüssiges zu erübrigen, konnten sich nur die Reichen leisten – hier wurden dann Ehefrauen und Töchter zum Prestigeobjekt. Umweltfreundlicher als der dicke SUV, aber halt nicht frauenfreundlicher.
Wie der Tragekomfort solcher Sonn- und Festtagsbekleidung gewesen sein mag? Auf jeden Fall sehr warm bei all den vielen Zutaten und Schichten. Kleckern durfte man auch nicht, denn die Sachen ließen sich nicht waschen. Deswegen trug man Unterwäsche, die war waschbar, daher der Name. Ab Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich dann auch Unterhosen für Frauen durch. Aber dazu ist tatsächlich nichts ausgestellt. Für alle Tage gab es schlichtere Kleidungsstücke, die vor allem praktisch zu sein hatten. Im Stall, auf dem Feld, am Herd.Und dann war da noch das „Wie-klein-ist-doch-die-Welt-Erlebnis“: In einer Vitrine stehen zwei Schaufensterpuppen, angetan mit einer kompletten Tracht. Auch sie waren aus Rottendorf, genauer gesagt aus Rothof angereist. Eine Spende an den Freundeskreis Schloss Grumbach e.V. Mit diesem Besuch waren die Grünen dann einen Schritt näher an ihrem Ziel. Verraten wird erstmal noch nichts…
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