Ochsenfurt. Rund 500 Menschen aus Ochsenfurt und Umgebung versammelten sich am 6. April vor dem Ochsenfurter Rathaus und setzten damit ein deutliches Zeichen für Demokratie und Vielfalt und gegen Hass und Rassismus. Die Teilnehmer*innen waren dem Aufruf der überparteilichen Initiative OCHSENFURT SOLIDARISCH gefolgt.
Mitinitiator Burkard Fleckenstein aus Aub führte ins Thema ein und moderierte souverän die zahlreichen Redebeiträge. „Wir können nicht zusehen, wie sich die Grenzen zwischen Sagbarem und Unsagbarem immer weiter nach rechts verschieben“ meinte er und erinnerte auch an den bevorstehenden 75. Geburtstag des Grundgesetzes im Mai, wonach sich alle Grundrechte auf den zentralen Satz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ beziehen. Dieser Spruch war auch als Banner vor das Rathaus gespannt.
Bürgermeister Peter Juks machte deutlich, dass wir wieder mehr dankbar sein müssten für unseren Wohlstand und dafür, dass wir in einer Demokratie lebten. Ochsenfurt habe in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder von den Migrationsbewegungen (Vertriebene, Gastarbeiter, Spätaussiedler und Kriegsflüchtlinge der jüngeren Zeit) profitiert und diese Fremden aufgenommen und integriert.
Mitinitiator Jürgen Schuhmann rezitierte aus seinem Gedicht „Schluss mit Lustig“ und wandte sich mit seiner Rede direkt an Reichsbürger, Identitäre, Rechtsradikale und ihren Parlamentarischen Arm, die AfD: „Wie kann man nur so dumm sein, das Glück von 79 Jahren Freiheit, Demokratie und Frieden auf‘s Spiel zu setzen“.
Helena Adam von der Kolpingjugend Aub appellierte „Wir alle sollten uns ein konkretes Ziel ausdenken, was wir ganz persönlich tun können, um einer besseren Welt näherzukommen“.
Mitinitiatorin Karen Bauer beklagte besonders den Alltagsrassismus, der nicht nur im Bereich der politischen Extreme spürbar sei, sondern dem man auch im Umgang mancher Behörden mit Schutzsuchenden begegne.
So berichtete der junge Christopher Sanu aus Sierra Leone, dass er 2017 als 16-Jähriger nach Deutschland gekommen sei und inzwischen die deutsche Sprache erlernt und die Schule abgeschlossen habe. Nach verschiedenen Ausbildungspraktika bewerbe er sich seit 2020 vergeblich um eine Ausbildungserlaubnis, obwohl er längst einen Ausbildungsplatz gefunden habe.
Als Vertreter*innen der Kirchen sprachen der katholische Pfarrer Oswald Sternagel und die Pastoralreferentin Monika Albert davon, dass alle Menschen gleich seien und verwiesen auf ein klares Statement der Deutschen Bischofskonferenz, die sich scharf gegen Rechtsextremismus und die AfD positioniere und wonach völkischer Nationalismus mit dem Christentum unvereinbar seien.
Der evangelische Pfarrer Frank Witzel freute sich, dass die Kundgebung in Ochsenfurt zu seinen ersten Terminen in seinem neuen Amt gehöre und gab den Zuhörenden sein Credo mit: „Das Gute wächst durch das Gute und Mut tut gut.“
Zur Auflockerung zwischen den Redebeiträgen stimmte der Ochsenfurter Musiker Peter Wendel ein paar traditionelle Lieder an, die viele der Teilnehmenden sofort mitsangen.
Zum Schluss bedankte sich Mitinitiator und Kundgebungsleiter Josef Meixner bei der Polizei und den ehrenamtlichen Ordner*innen, bei der Stadt und dem Städtischen Bauhof (zB für Soundanlage), bei allen Aktiven für ihre Rede- und Musikbeiträge, bei Charles Leineweber (für Plakatgestaltung), bei Gerhard Wingenfeld (für kostengünstigen Plakatdruck) und bei einer langen Liste von Unterstützenden:
– der SPVO / Verein für Städtepartnerschaft und internationale Begegnung
– die vhs / Volkshochschule Ochsenfurt
– die AWO / Arbeiterwohlfahrt
– der BLLV / Bayerische Lehrer- und Lehrerinnen Verband Ochsenfurt
– der Weltladen Ochsenfurt
– die Kolpingsfamilie Aub
– die Kolpingjugend Aub
– die Kolpingfamilie Ochsenfurt
– die KLB / Katholische Landvolkbewegung Würzburg
– die kja / Katholische Jugendarbeit Mainfranken
– die Evangelische Kirchengemeinde Ochsenfurt
– die Katholische Pfarrgemeinde Ochsenfurt
– die Katholische Kirche im Pastoralen Raum Ochsenfurt
– die Omas gegen Rechts
– dazu die im Ochsenfurter Stadtrat vertretenen Fraktionen: CSU, UWG, SPD, Grüne











Text: Britta Huber
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