Die Besen standen von der Walpurgisnacht noch griffbereit, so haben sich allerlei Kräuterhexen und -zauberer in einem privaten Garten zusammengefunden. (Eigentlich schade, dass man nicht wirklich auf Besen reiten kann, das wäre enorm energiesparend!) Das Thema lautete, vor der eigenen Haustür zu nutzen, was sowieso vorhanden ist.
Löwenzahn (fast) CO2-neutral nutzen
Dass man junge Löwenzahnblätter als Salat genießen kann, ist schon länger bekannt, weniger publik ist Löwenzahnhonig. Die leuchtend gelben Blüten werden mit Wasser und Zucker eingekocht, bis sie einen dicken Sirup ergeben. Der schmeckt etwa wie Ahornsirup, muss jedoch nicht aus Kanada importiert werden. Die Teilnehmer konnten sich vom Geschmack eigenzüngig überzeugen. Dazu empfohlen werden – ganz amerikanisch – Buchweizenpfannkuchen.
Überhaupt wurde an dem Nachmittag viel gegessen und getrunken. Manches war dabei überraschend, etwa der säuerliche Geschmack der jungen Fichtentriebe. Diese lassen sich übrigens zu wohlschmeckender Marmelade verarbeiten. Nur das Rezept der Tannenzapfenmarmelade hütet die Wawuschelmutter (Siehe Irina Korschunow „Die Wawuschels mit den grünen Haaren“) weiter als ihr Geheimnis.
Viagra aus dem eigenen Garten
Eine als Unkraut verschriene Pflanze ist die Brennessel, dabei birgt sie so manche geheime Kraft in sich. Tee aus ihren Blättern wirkt entschlackend und entzündungshemmend und wird deshalb als sanfte Therapie gerne eingesetzt. Nicht nur Blasen- und Nierenerkrankungen lindert sie, sondern auch Arthrose, Arthritis und Rheuma. Verwendet man sie als Gesichtswasser, schützt sie bei Allergien.
Das liegt daran, dass die Blätter vor allem aus Mineralstoffen wie Kieselsäure, Kalium, Eisen und Flavonoiden bestehen. In den Brennhaaren findet man Histamin, Serotonin und Ameisensäure. Die Wurzeln enthalten Lektine, Triterpene und Fettsäuren, was sie wirksam gegen Prostataleiden macht. Frauen werden sie wegen ihres hohen Eisengehalts empfohlen. Interessant ist, dass sie deutlich mehr Vitamin A und C enthalten als etwa Zitrusfrüchte.
Die Samen bestehen aus Öl, Linolsäure und Carotinoiden. Das klingt so harmlos, aber sie sind tatsächlich als Aphrodisiakum seit Jahrhunderten bekannt. Den Bewohnern der mittelalterlichen Klöster war es jedenfalls bei Strafe verboten, Brennesselsamen zu sich zu nehmen. Ganz so aufrecht wollte man sie denn doch nicht…
Übrigens nutzen Tiere das brennende Kraut als Kinderstube, etwa wachsen dort die Raupen des Tagpfauenauges heran. Deswegen rottet man diese hübschen und nützlichen Schmetterlinge aus, wenn man Brennesselbestände abmäht und häckselt.
Wildkräuter als Küchenzutat
Anstatt im Laden Pesto Genovese zu kaufen, kann man es auch mit dem „Unkraut“ aus dem Garten kostenneutral selber herstellen. Dazu bieten sich folgende Pflanzen an: Giersch, Vogelmiere, Spitzwegerich, Grün der gelben Rüben oder der Radieschen, Sauerampfer. Man zerkleinert sie mit dem Pürierstab und fügt wahlweise Parmesan, Walnüsse oder Sonnenblumenkerne hinzu, die ebenfalls kleingehackt werden. Mit Olivenöl abgerundet, peppt es die Spaghetti ungemein.
Den Nudeln lassen sich auch in Butter geschwenkte Spritzwegerichknospen zufügen. Das schmeckt etwa wie ein Pilz, wie die Teilnehmer bestätigen können. Dazu gereicht wurde Brot mit Kräuterbutter aus Thymian, Knoblauchgras, Rosmarin, Schnittlauch. Und zum Anfeuchten der Kehle ein Hugo mit selbstgemachten Holunderblütensirup. Nicht zu vergessen die verschiedenen Liköre aus Schlehen, Holunder, Haselnüssen, Quitten… Wer nicht dabei war, hat echt ein kulinarisches Abenteuer der angenehmen Art verpasst!

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