Kinder erlebten Eulen und Greifvögel hautnah im Veitshöchheimer Ferienprogramm

Mit etwa 60 Teilnehmer*innen war auch in diesem Jahr die grüne Veranstaltung „Eulen und andere Greifvögel kennenlernen“ wieder eine Attraktion für Jung und Alt. Der Falkner, Herr Dellert und Frau Schneider von der Eulenhilfe erzählten wieder auf spannende Art viele Informationen und Geschichten der eigenen Vögel und von Greifvögeln allgemein. Obwohl die Kinder von von ein bis zehn Jahr alt waren, waren alle gespannt und es war erstaunlich ruhig.

Lange Schlange von interessierten Kindern.

Lange Schlangen gab es, als die Kinder einen von zwei Eulen auf den Arm nehmen und sich dabei fotografieren lassen konnten. Während der ganzen Veranstaltung war der Maltisch gut besucht, die Kinder konnten Mandalas mit Greifvögeln ausmalen und waren emsig damit beschäftigt, noch lange ging es damit nach dem eigentlichen Programm weiter. 

„Die ist ja süß!“, schwärmt ein Mädchen und traut sich, ganz vorsichtig über das Gefieder zu streichen. Lautlos sitzt die Schleiereule „Goldstern“ auf ihrer Hand. Ein Raunen geht durch die Kindergruppe auf der Wiese am ehemaligen Mainsteg. Viele halten den Atem an. Dann huscht ein Lächeln über die Gesichter: Zum ersten Mal im Leben einer Eule so nah!

Der Grünen-Ortsverein hatte auch heuer wieder den Falkner Harald Dellert im Rahmen des Veitshöchheimer Ferienprogramms eingeladen, der seine Eulen und Greifvögel mitgebracht hatte. „In freier Natur sieht man sie fast nie“, erklärt er. Doch an diesem Nachmittag dürfen die Ferienkinder gleich mehrere Arten kennenlernen – und zwei von ihnen lebend, mit einem dicken Lederhandschuh ausgestattet, sogar auf den Arm nehmen.

Eine kleine Zwergohreule.

„Wow, die ist ja ganz leicht!“, staunt ein anderes Mädchen, nachdem sie „Goldstern“ kurz getragen hat. Andere kichern, als sie hören, dass Eulen ihren Kopf fast dreimal im Kreis drehen können, was in der Schule ganz praktisch wäre. 

Besondere Aufmerksamkeit zieht auch die kleine Zwergohreule auf sich. Mit nur 20 Zentimetern Größe wirkt sie fast zerbrechlich.

Dellert machte deutlich, wie wichtig der Schutz dieser Tiere ist. „Viele Arten sind vom Aussterben bedroht. Auch der Straßenverkehr verursacht immer wieder schwere Verletzungen“, berichtete er. Gemeinsam mit dem Verein Greifvögel- und Eulenhilfe Würzburg e.V. kümmert er sich seit Jahren in Auffang- und Pflegestationen in Unterdürrbach und Veitshöchheim um verletzte Tiere.

Zur Zwergohreule erklärt Schneider: „Sie frisst am liebsten Grillen und Heuschrecken. Weil es die im Winter hier nicht gibt, fliegt sie nach Afrika und  macht Urlaub im Süden!“ Lachen gab es, als sie erklärte, dass die Federbüschel auf dem Kopf keine Ohren sind, „sondern nur Schmuckfrisur“.

Ein Kind streichelt eine Eule.

Die Kinder erfahren, dass Eulen Mäuse in einem Stück verschlingen und später ein „Gewölle“ mit Fell und Knochen wieder hervorwürgen. „Iiiih – aber irgendwie cool!“, kommentierte ein Junge.

Dellert ist voller Stolz über seine Eigenzucht „Goldstern“, mit ihrer Sprenkelung ein besonders schönes Exemplar, das er auch mal innigst herzt und küsst. Die Schleiereule ist fünf Jahre alt und wie er sagt, wegen ihrer Herzform im Gesicht auch als „Eule der Liebe“ bekannt.

Über die Fortpflanzung lernten die Kinder, dass Eulen kein eigenes Nest bauen, sondern Baumhöhlen oder andere Verstecke nutzen. So wird im Umlauf ein großes Plakat mit Bildern von Eiern, Küken und Jungvögeln aufmerksam betrachtet. „Guck mal, so klein sind die am Anfang!“, ruft ein Kind und vergleicht die Zeichnung mit der echten Eule daneben.

Welches Geschlecht eine Eule hat, lässt sich nach Meinung der Experten bei den Tieren aber nur durch eine Federprobe erkennen oder nach zwei Jahren, wenn der Vogel Eier legt. Die weiblichen Tiere seien aber von Haus aus einen Tick größer.

Beindruckende Eulen faszinierten die Kommenden.

Am Ende griffen die Kinder selbst zu Stiften: Beim Ausmalen von Greifvogelbildern zeigten sie, wie bunt eine Eule aussehen kann. Manche Bilder wurden gleich stolz den Eltern präsentiert.

So wurde der Nachmittag nicht nur zu einer lehrreichen Begegnung mit der Natur, sondern auch zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Ferienkinder.  „Das war das Coolste in den Ferien!“, so das Fazit eines Jungen.

Text: Günter Thein, Fotos: Armin Genser

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