Kürnach, 29. Juli 2026 – Unter dem Motto „Wie lebt der Biber in Kürnach?“ luden die GRÜNEN in Kürnach zu einer informativen und unterhaltsamen Naturführung entlang des Kürnachbaches ein. Knapp 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger im Alter von vier bis 80 Jahren, folgten der Einladung und erfuhren Erstaunliches über eines der faszinierendsten heimischen Wildtiere: den Europäischen Biber.

Geführt wurde die Veranstaltung von dem erfahrenen Naturexperten Eugen Biber, der mit vielen anschaulichen Beispielen und kleinen Exponaten, z.B. dem Gebiss und dem Fell, der bunt gemischten Gruppe das Leben des größten Nagetiers Europas näherbrachte. Auch die Bedeutung des Bibers für den Naturschutz kam dabei nicht zu kurz.
Ein heimlicher Dammbauer mit beeindruckenden Fähigkeiten
Der Biber, der mittlerweile auch in der Region rund um Kürnach wieder heimisch ist, kann bis zu 30 Kilogramm schwer und rund 1,30 Meter lang werden – inklusive seines markanten Schwanzes. „Dieser – Kelle genannt – dient nicht etwa als Steuerruder, wie bei einem Fisch, sondern vor allem als Fettspeicher und als Stütze beim Sitzen“, erklärte Eugen Bieber. Zu fühlen, wie weich und dicht ein Biberfell und, hat den Teilnehmern und Teilnehmerinnen Spaß gemacht: Immerhin hat ein Biberfell 12.000 Haare pro Quadratzentimeter, beim Menschen sind es nur 600 auf der gleichen Fläche.
Trotz seiner Größe bekommt man den Biber selten zu Gesicht, denn er ist nachtaktiv. Tagsüber ruht er in seiner selbstgebauten Biberburg oder in Erdhöhlen, die er
bevorzugt an Fluss- oder Bachufern anlegt. In der Dämmerung jedoch beginnt seine eigentliche Arbeit: Bäume fällen, Dämme bauen, Kanäle anlegen – alles in einem ausgeklügelten System, das nicht nur seinem eigenen Schutz dient, sondern auch Feuchtgebiete schafft, von denen viele andere Tierarten profitieren.
Gebiss, Ernährung und ein ganz besonderer Blinddarm
Besonders beeindruckend ist das Gebiss des Bibers: Mit seinen kräftigen Schneidezähnen kann er mühelos auch dicke Bäume fällen. Diese Zähne wachsen ständig nach und sind durch Eiseneinlagerungen verstärkt – ein echtes Wunderwerk der Natur.
Der Biber ernährt sich rein pflanzlich: Im Sommer frisst er vor allem Kräuter, Blätter und Wasserpflanzen, im Winter bevorzugt er Rinde und Zweige von Weichhölzern wie Weide oder Pappel. Dabei hilft ihm sein ungewöhnlich großer Blinddarm, in dem die schwer verdaulichen Pflanzenteile mithilfe von Bakterien zersetzt werden.
Mythos und Wirklichkeit: Die Bedeutung des Bibers im Wandel der Zeit
Früher wurde der Biber intensiv gejagt – nicht nur wegen seines Pelzes, sondern auch wegen des sogenannten „Bibergeils“, eines Drüsensekrets, das in der Parfümherstellung und Medizin verwendet wurde. Kurios: Im Mittelalter hielten Mönche den Biber wegen seines fischähnlichen Lebensstils sogar für eine Art Fisch – und durften ihn daher während der Fastenzeit essen.
Heute steht der Biber unter Schutz und gilt als sogenannter „Ökosystem-Ingenieur“. Seine Bauwerke sorgen für bessere Wasserqualität, Hochwasserschutz und eine höhere Artenvielfalt.
Der Biber als Mitgestalter unserer Landschaft
Die Führung endete am Biberbau, der den Bach mittlerweile zu einem kleinen „Schwimmbad“ für Amphibien und Insekten aufgestaut hat. „Der Biber zeigt uns, wie wertvoll naturnahe Gewässer sind“, fasste eine Teilnehmerin begeistert zusammen.
Die GRÜNEN waren zufrieden mit der Resonanz: „Wir wollten den Menschen zeigen, dass Natur- und Artenschutz spannend, lebendig und lokal erlebbar ist – das ist uns heute gelungen“, so die Organisatoren der Veranstaltung.


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