Biolandbau als Chance in Zeiten des Klimawandels

Grüne Radtour zum Biobauern in Hopferstadt

Ochsenfurt.  Grüne Radler*innen aus Ochsenfurt, Gaukönigshofen und Umgebung radelten gemeinsam zu Manuel Metzger in Hopferstadt, um sich dessen Biolandhof anzuschauen. 

Eine Gruppe Radler fährt auf einem Flurbereinigungsweg zwischen einer Wiese und einem Acker entlang
Radeln zum Acker (Foto: Charles Leineweber)

2014 hatte der junge Landwirt auf Biolandwirtschaft umgestellt, zwei Jahre später folgte sein Partnerbetrieb in Gaukönigshofen. Mit seinem Vater Erhard zusammen betreibt er heute mit 90 Hektar einen Biobauernhof im Vollerwerb. Es waren hauptsächlich gesundheitliche Gründe, weswegen man auf Bio umstellte. Denn so muss man nicht ständig mit Gift hantieren und die Kinder können unbeschadet im Hof toben und Landwirtschaft hautnah erleben. 

Manuel Metzger spricht mit der Radlergruppe am Rand eines Ackers.
Manuel Metzger informiert am Acker (Foto: Britta Huber)

Manuel und Erhard Metzger haben, wie auch die meisten Bauern in Hopferstadt und Umgebung, kein Milchvieh mehr.

„Die Kuh gehört nicht nach Unterfranken, sondern ins Allgäu, wo es viel Wiese und Wasser gibt“

Manuel Metzger

Heute werden auf dem Bioland-Hof hauptsächlich Kartoffeln und Möhren angebaut, daneben auch Zwiebeln, Getreide, Zuckerrüben, Sojabohnen, Sonnenblumen und neuerdings auch Kichererbsen, weil sie sehr klimaresistent sind. Luzerne und Kleegras baut Metzger als Zwischenfrucht an und mulcht damit die Kartoffel-Hügel. Eine dicke Mulchschicht auf den Hügeln sorgt für weniger Unkraut, weniger Erosion, weniger Pilze und Fäule, weniger Wasserbedarf und weniger Kartoffelkäfer. 

Zwiebeln sät er in Zweierreihen und verlegt dazwischen gleich beim Aussäen einen dünnen Bewässerungsschlauch, der für sehr sparsame Tröpfchenbewässerung sorgt und damit nur 30 Prozent des üblichen Wasserbedarfs verursacht.

Für die Bewässerung des Gemüses nutzen die Metzgers kein Grundwasser aus Brunnen, sondern stellen mobile Wassercontainer neben die Felder, aus denen die Schläuche gespeist werden. Die dünnen Schläuche werden nach einmaligem Gebrauch wieder aufgerollt und eingesammelt und können beim Lieferanten zurückgegeben werden. Dort gehen sie ins Recycling für neue Schläuche.

Manuel Metzger zeigt der Gruppe einen unter der Erde im Acker verlegten Bewässerungsschlauch
Bewässerung mit im Boden verlegten dünnen Schläuchen. (Foto: Britta Huber)

Da die Metzgers die Jauchegruben nun nicht mehr brauchen, bauen sie gerade anstelle der Gruben neue Regenwasserzisternen mit 300 Kubikmetern Fassungsvermögen. Damit werden sie trotz zunehmender Hitze und Trockenheit weitgehend autark, ohne auf wertvolles Grundwasser zurückgreifen zu müssen.

Mehr Informationen über die aktuelle Lage des Grundwassers in Unterfranken unter folgenden Links. MdL Patrick Friedl über den Handlungsbedarf beim Thema Wasserentnahme: 

https://patrick-friedl.de/cms/index.php/im-landtag/anfragen-im-landtag/650-schriftliche-anfrage-rueckwaertslaufende-wasseruhren-unbefugte-entnahme-von-grundwasser-in-bergtheim-landkreis-wuerzburg

https://patrick-friedl.de/cms/index.php/im-landtag/klimaanpassung/680-wasserentnahmen-in-unterfranken-dringender-handlungsbedarf

https://patrick-friedl.de/cms/index.php/62-landtag/671-wir-brauchen-eine-wirksame-bayerische-wasserstrategie

Der VSR Gewässerschutz e.V.  zum Thema Klimawandel und Grundwasserschutz im Kreis Würzburg:
https://vsr-gewaesserschutz.de/regionales/bayern/kreis-wuerzburg/grundwasser

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