Anfang März fand nicht weit von Würzburg der Grüne Jahresempfang statt.
In Giebelstadt lud der Kreisverband Würzburg-Land interessierte Bürger*innen ein, um mit Expert*innen und Politiker*innen unter dem Motto „Stadt und Land im Klimawandel – wo wollen wir in Zukunft bauen und wohnen?“ zu diskutieren. Musikalisch begleitet wurde der Nachmittag von Bernhard von der Goltz (Gitarre) und Eva Ewert (Querflöte).
Stadtbaurat a.D und Architekt Professor Baumgart hielt direkt zu Beginn der Veranstaltung ein Plädoyer gegen die Flächenversiegelung in Bayern. Entgegen des Beschlusses der bayerischen Staatsregierung werden jeden Tag 10 Hektar im Freistaat versiegelt. Eine Fläche so groß wie 14 Fußballfelder. Freiflächen weichen täglich Gewerbegebieten, Straßen und Siedlungen und dass obwohl die Staatsregierung noch 2018 beschloss die Flächenversiegelung zu halbieren. Genauere Richtwerte blieben jedoch unverbindlich. Baumgart betonte in seiner Rede auch die Notwendigkeit von Konzepten zur Nachverdichtung. Dadurch würde man die innenliegenden Orte wiederbeleben und die aktuelle Entwicklung umkehren.
Über Lösungen und Konzepte für das Problem der Flächenversiegelung wurde im Anschluss diskutiert. An der Podiumsdiskussion Teil nahmen, MdL Kerstin Celina, Antje Boyks aus Kirchheim, Prof. Baumgart und MdL Christian Zwanziger.
Letzterer forderte zum Beispiel, dass Gemeinden das Recht haben sollten, Gebäude zu erwerben, die seit 10 Jahren nicht mehr genutzt wurden, um neuen Wohnraum zu schaffen. Weitere Lösungen zum Thema „Flächensparen und Wohnraumversorgung“ lassen sich im Grünen 10-Punkte-Plan des Sprechers für Landesentwicklung und Tourismus nachlesen.
Besonders betont wurde die Bedeutung der Unterstützung von Menschen, die alte Gebäude sanieren möchten, anstatt neue Fertighäuser zu bauen.
Antje Boyks berichtete in diesem Zusammenhang von der Sanierung ihres Bauernhofs. Sie und ihr Mann leben mit ihren vier Kindern auf dem 3-Seithof in Kirchheim und achteten bei der amSanierung besonders auf Nachhaltigkeit. Dafür verwendeten sie zum Beispiel Lehm aus Giebelstadt. Dass das alles so gut geklappt habe, sei nur möglich gewesen, weil Boyks Handwerker in der Familie habe. Nach erfolgreichem Abschluss des Umbaus lebt die Familie weiterhin möglichst emissonsfrei. So nutzen sie zum Beispiel das Fahrrad und die Bahn, um mobil zu sein.
Genau so wichtig sei auch das Thema Nachverdichtung. Als gelungenes Beispiel dafür verwies MdL Kerstin Celina auf das neue Wohngebiet am Hubland. Hier sei es gelungen Wohnraum für Menschen aller Altersklassen und Einkommensschichten zu schaffen.
Neben Sanierung und Nachverdichtung sei auch die Mehrfachnutzung von Flächen ein mögliches Instrument, um dem Flächenfraß entgegenzuwirken. Spannende Ideen, wie das Aufstocken von Supermärkten mit Wohnungen und das Überdachen von Parkflächen mit Photovoltaikanlagen wurden vorgestellt.
Abschließende Worte fand Prof. Baumgart mit dem Appell an eine neue Um-Baukultur. Die Entwicklung weiterer Ideen, um eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für Stadt und Land zu schaffen sei dafür unumgänglich.













Neuste Artikel
Dienstag, 21.10.25: Herzliche Einladung zum Grünen Bürgerstammtisch!
Kommt vorbei zum Grünen Bürgerstammtisch – nächstes Treffen: Dienstag, 21. Oktober 2025 um 19:30 Uhr im Winzerhof, Veitshöchheimer Straße 29, Thüngersheim. (Den ursprünglich angekündigten Termin vom 16. September müssen wir leider absagen.) Diskutiert mit uns „Energie für Thüngersheim“. Erzählt uns, was euch für Thüngersheim am Herzen liegt. Miteinander reden. Einander zuhören. Willkommen sind alle interessierten…
Kinder erlebten Eulen und Greifvögel hautnah im Veitshöchheimer Ferienprogramm
Mit etwa 60 Teilnehmer*innen war auch in diesem Jahr die grüne Veranstaltung „Eulen und andere Greifvögel kennenlernen“ wieder eine Attraktion für Jung und Alt. Der Falkner, Herr Dellert und Frau Schneider von der Eulenhilfe erzählten wieder auf spannende Art viele Informationen und Geschichten der eigenen Vögel und von Greifvögeln allgemein. Obwohl die Kinder von von…
Grüne bieten Kletterspaß im Ochsenfurter Forst
Kinder erobern den mobilen Hochseilgarten Ochsenfurt – Ein erlebnisreicher Tag erwartete die Kinder beim mobilen Hochseilgarten im Ochsenfurter Forst. Bei bestem Sommerwetter konnten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von sechs bis elf Jahren hoch hinaussteigen, sich gegenseitig sichern und dabei jede Menge Spaß in der Natur haben. Die Veranstaltung wurde von den Grünen…
Ähnliche Artikel