Große Demo gegen Rechts – Ochsenfurt Solidarisch setzt deutliches Zeichen

Ochsenfurt. Über 100 Unterstützer*innen folgten dem Aufruf des Bürgerbündnisses „Ochsenfurt Solidarisch“, um ein Gegengewicht zum Freitags-Spaziergang der AfD-ler und der Querdenker am 28. Oktober in Ochsenfurts Altstadt auf die Straße zu bringen. 

Die AfD hatte über Social Media eine Kundgebung mit Christina Baum (Bundestagsabgeordnete der AfD) angekündigt, einer Höcke-Vertrauten und süddeutschen Stimme des rechtsextremen Flügels der AfD.

Glocken läuteten gegen Rechts

Gleich zu Beginn der Demo läuteten für 10 Minuten die Glocken der St-Peters-Kirche, was mit Beifallklatschen an der „Furt“ begrüßt wurde. Der Ochsenfurter Pfarrer hatte das Friedensgebet vorzeitig beendet, um mit dem Glockengeläut seine Solidarität mit der Demo gegen Rechts zu bekunden. Beeindruckend waren die Menschenmengen, die sich an der Furt an der Straßenkreuzung Hauptstraße/Brückenstraße versammelten und viele Banner, Plakate und Kerzen mitbrachten. 

Tolle Redebeiträge und Gesang

In verschiedenen engagierten Redebeiträgen sprachen Lilly Grosch (Sprecherin der Grünen Jugend Würzburg), Volkmar Halbleib (Landtagsabgeordneter für die SPD), Simone Barrientos (ehemalige Bundestagsabgeordnete) und die beiden Versammlungsleiter*innen Gunnar Olsen und Karen Bauer. Als der AfD-Zug der „Spaziergänger“ das erste Mal zwischen den Demonstrant*innen an der Furt durchmarschierte, wurden die Reden unterbrochen und die Demonstrant*innen gegen Rechts sangen die Europahymne unter Gitarrenbegleitung von Peter Wendel. Auch Bernhard von der Goltz gesellte sich kurz mit seiner Gitarre zu den Sänger*innen dazu, bevor er zu seinem eigentlichen Konzert im Rahmen des Kulturherbstes zurückkehrte.

Unterstützung auch aus der Umgebung

Zur Gegendemo gekommen waren viele Ochsenfurter Bürger*innen, die aus den Reihen der Grünen, der SPD, der Gewerkschaften, diesmal sogar der CSU, und aus dem kirchlichen Umfeld stammten und die Fahne der demokratischen Werte hochhalten wollten. Außerdem waren viele Sympathisant*innen aus Goßmannsdorf, Gerbrunn, Winterhausen, Zell, Würzburg und Obernbreit dem Ruf gefolgt. Auch die Omas gegen Rechts wollten die Ochsenfurter Straßen nicht allein den rechtsextremen „Spaziergängern“ überlassen.  Denn die „Spaziergänge für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung“ kommen so harmlos daher, stellen aber eine echte Gefahr für die Demokratie und die Solidargemeinschaft dar.

Nazis-raus-Rufe störten die Rede von Frau Baum

Als die AfD-Anhänger*innen und Querdenker*innen das zweite Mal an der „Furt“ vorbeimarschierten und Parolen riefen, wurden sie von „Nazis raus“-Rufen begleitet. Vor dem Rathaus dauerten die Reden der AfD dann noch bis 21 Uhr.

Die Anzahl der vorwiegend rechtsextremen „Spaziergänger*innen“ wurde auf 60 geschätzt. Darunter wurden 4-5 Ochsenfurter*innen erkannt, ansonsten das AfD-Gefolge der rechtsextremen Rednerin Christina Baum sowie Demo-Touristen aus Nürnberg, Schweinfurt, Frankfurt und aus dem Main-Tauber-Kreis.

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