Überparteiliches Bündnis für Solidarität

Ochsenfurt setzt ein Zeichen  –  Demo diesmal am Marktplatz

Ochsenfurt. Zum dritten Mal in Folge versammelte sich letzten Freitag das überparteiliche Bündnis für „Solidarität statt Verschwörungsideologie“ in Ochsenfurt. Von der alten Mainbrücke aus zogen die Demonstrierenden diesmal vor das Rathaus, welches die Wochen zuvor den Impfgegnern und Querdenkern als Bühne diente. Dieses Mal jedoch waren die Organisatoren von den Grünen schneller und konnten die Stadtmitte für eine Kundgebung reservieren.

Als erster Redner wandte sich Baris Yüksel, Sprecher des „Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilcourage“, an die Teilnehmer*innen. Er sprach sich explizit für eine tolerante, aber starke und auch wehrhafte Zivilgesellschaft aus. Den Querdenkern allerdings, ginge es nie um Solidarität, sondern um die „Freiheit egoistisch zu sein“. Er appellierte für ein verantwortungsvolles Verhalten und erinnerte an die Berufsgruppen, welche die Pandemie am stärksten getroffen habe. Dabei nannte Yüksel spezifisch Krankenhauspfleger*innen, Lehrer*innen, die Gastronomie und Kulturschaffende.

Letztere vertrat anschließend der Ochsenfurter Autor Leander Sukov, der ebenfalls als stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft „VS – Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller“ gekommen war. Auch er kritisierte die Impfgegner und nannte sie „Verquerdenker“ und „Strapaziergänger“, welche sich zutiefst unsolidarisch verhielten. Sukov hob ebenfalls die überarbeiteten Krankenpfleger*innen hervor und beschuldigte die Gegenseite, in Wahrheit „Demokratiezerstörer“ zu sein. 

Zum Abschluss der kurzen Versammlung sprach Alexander Schraml, Vorstand des Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg und Teil der Geschäftsführung der Mainklinik Ochsenfurt zu den anwesenden Demonstrierenden. Aus der Perspektive des Gesundheitssektors schaute er zurück und erinnerte daran, dass zu Beginn der Pandemie ganze Wohngruppen in den kommunalen Senioreneinrichtungen an Corona gestorben sind. Er hob den 27. Dezember 2020 hervor, welcher der erste Tag war, an denen sich die Angestellten gegen Corona impfen lassen konnten. Er hob hervor, welcher Glücksfall die schnelle Entwicklung der Impfstoffe für die Menschheit insgesamt darstellte. Darauf bezogen konnte er berichten, dass Stand 27. Januar 2022 kein einziger Corona-Kranker in der Mainklinik behandelt werde und dass wenn derzeit eine an Corona erkrankte Person in ein Krankenhaus müsse, diese Person immer ungeimpft sei. Schraml rief danach den Gesetzgeber dazu auf, eine generelle Impfpflicht für alle Erwachsenen einzuführen, die gerne zeitlich begrenzt sein dürfe, denn Fakt sei, Impfen schütze die Gesellschaft. Eine Zwangsimpfung nur für Beschäftigte des Gesundheitswesens sei dagegen der falsche Weg, da diese sowieso schon mehrheitlich geimpft, und daher nicht Ursprung von Infektionen seien.

Abschließend bedankte sich Organisator Charles Leineweber bei allen Rednern und den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern, sowie den Vertreterinnen und Vertretern von Grünen, Grüner Jugend, SPD, Linken und Freien Wählern für die Unterstützung. Und bei der Polizei für den sicheren Rahmen.

Britta Huber

Für DIE GRÜNEN Ochsenfurt

In Ochsenfurt am 28. Januar 2022

Neuste Artikel

Putzmunter in Veitshöchheim

Ochsenfurt

Vortrag „Alle Menschen werden Schwestern“ im Bürgerkeller Ochsenfurt

Rimparer Fahradflohmarkt 2024

Ähnliche Artikel